Tribologische Reibungs- und Verschleißprüfgeräte - Tribologische Dienstleistungen

Kinderbuch mit ein wenig Naturwissenschaft.
Der Hase Ratzepüh und die kleine Maus.

Zwei unterschiedliche Freunde. Die kleine schlaue Maus und der ein bisschen weniger schlaue Hase entdecken ihre Welt.
16 Geschichten, lustig, spannend, manchmal mit etwas Physik, Naturkunde, Geschichte und Biologie. Zum Vorlesen und natürlich zum Selberlesen.

Ratzepüh Titelseite

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Ratzepüh Rückseite

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Der Autor

Werner Stehr war beruflich mit den Problemen von Reibung, Verschleiß und Schmierung beschäftigt. Die Ursache von Schadensfällen aufzudecken und Abhilfen zu finden war seine Stärke und Passion.

Werner Stehr, ein immer neugieriger Forscher und Erfinder, hat sein ganzes Leben lang versucht, auch die verborgenen Geheimnisse der Natur aufzuspüren und ihre Rätsel zu lösen.

Warum fällt der Gecko nicht von der Decke, es sei denn, man lässt ihn ein wenig Chloroform schnüffeln. Warum quietschen Straßenbahnen, wenn sie um die Kurve fahren und warum kullern kleine Regentropfen nicht an den Fensterscheiben herunter, waren solche schwierigen Rätsel.

Die Antworten auf diese Fragen zu finden und sie auch Kindern erklären zu können, war immer sein leidenschaftlich verfolgtes Ziel.

Das hat nicht immer funktioniert:

Frage einer der Enkelinnen: „Opa, warum läuft der Strom nicht aus der Steckdose raus?“

Die Ratzepüh-Geschichten

Wenn kleine Kinder nicht einschlafen wollen, was wohl aus irgendeinem Grund üblich zu sein scheint, kann man ihnen ein Schlaflied singen. Wenn ich singe, schlafen sie überhaupt nicht ein, sondern schreien mit noch größerer Begeisterung.
Also erzähle ich ihnen lieber eine Geschichte. Eine Einschlafgeschichte. Die denke ich mir aus. Geschichten vom Hasen Ratzepüh, der alles Mögliche erlebt und deshalb immer furchtbar müde wird. Sooo müde. Und wenn er dann sooo müde ist, muss er ganz schnell in sein Hasenbett, sich schön gemütlich zudecken, die Augen zumachen und heia machen. Und du glaubst es nicht, nach kurzer Zeit hört man aus dem Hasenbett: Ratzepüh, Ratzepüh.
Beim Hasen funktioniert das zu 100 Prozent. Bei den Kindern weniger. Aber immerhin!
Im Lauf der Zeit wurden die Geschichten komplexer und die kleine Maus erschien. Ratzepüh und die kleine Maus wurden schnell Freunde. Und die Kinder älter. Die Einschlafgeschichte wurde zur -noch nicht aufstehen wollen- Geschichte. Es gab genaue Regeln. Sieben Uhr dreißig am Morgen, antanzen mit Kuscheldecke und Lieblingstier. Klappe halten und zuhören. Dann ab ins Bad!  
Der Anspruch war hoch. Die Geschichten sollten lustig, spannend, ein wenig lehrreich und nicht zu lang sein. Wehe, ich war nicht richtig vorbereitet! Dann gab es heftige Einsprüche: „Bei der Sendung mit der Maus haben sie das aber anders erklärt.“
Das wurde zu einer echten Herausforderung! Spannung, Spaß und Populärwissenschaft vor dem Frühstück? Da musst du alles geben.
Meine Frau hat mir dabei geholfen und mich oft lange vor Tagesanbruch geweckt mit der Frage: "Hast du schon eine Ratzepüh-Geschichte?"

Leseprobe 1: Das Loch im Wald

Als die kleine Maus am Hasenhaus angekommen war, kam ihr Ratzepüh auf dem Waldweg entgegengerannt.

„Kleine Maus, kleine Maus, komm schnell! Da hinten im Wald ruft jemand um Hilfe. Da muss irgendwas passiert sein. Ich weiß aber nicht, woher das Rufen kommt. Du hast doch so feine Öhrchen. Komm, wir gehen zusammen suchen.“

Im Wald war es ziemlich dunkel und die Blätter haben laut geraschelt im Wind. Außer dem Rascheln war nichts zu hören. Oder doch?

„Sei mal ganz still, Ratzepüh, und beweg dich nicht. Ich glaube, ich hör was. Dahinten, in dieser Richtung.“

Tatsächlich konnte man von dort kommende ganz leise Hilferufe hören.

„Hilfee, Hilfee!“

Dann war aber wieder eine ganze Weile gar nichts zu hören. Nur der Wind und das Rascheln der Blätter.

„Ich glaube, da können wir nichts machen, Ratzepüh. Den, der da ruft, finden wir nie alleine. Da brauchen wir Hilfe. Wir holen den Bello vom Bauernhof. Der hat eine ganz feine Nase. Der findet sicher eine Spur.“

„Hoffentlich kommt der Bello mit“, sagt Ratzepüh. „Du weißt doch, das mit dem Möhrchen. Der denkt sicher, wir wollen ihn wieder drankriegen.“

„Lass mich mal machen“, sagt die Maus. „Aber wir müssen flitzen, sonst wird es zu dunkel!“ Gleich rannten sie los. Ganz atemlos kamen sie im Hof vom Bauern Huber an. Bello lag vor seiner Hundehütte und hat fest geschlafen.

„Bello, wach auf, schnell, wach auf!“ „Hä? Wie? Was?“ Bello hebt langsam den Kopf. „Was‘n los? Ach, ihr seid das schon wieder. Verschwindet lieber, ich fall nicht mehr auf euch rein.“ ...

Das Loch im Wald

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„Nein, nein, Bello, ganz ernsthaft und ohne Quatsch. Im Wald schreit jemand um Hilfe und wir können ihn nicht finden. Da musst du helfen mit deiner Spürnase. Unbedingt. Es ist ein Notfall. Großes Mäuseehrenwort!“, sagt die kleine Maus.

„Na gut,“ sagt Bello, „ich komme mit. Bei einem Notfall ist Bello immer dabei. Und wenn eine Maus ihr Ehrenwort gibt, dann ist das keine Frage.“

Alle drei rennen in den Wald, so schnell sie können. Bello immer mit der Schnauze am Boden entlang. „Riechst du was, Bello?“, fragt Ratzepüh.

„Bisher rieche ich nur die Spur von einem Traktor.“ „Aber“, sagt Ratzepüh, „ein Traktor kann doch nicht um Hilfe schreien, oder? Wir suchen doch einen Menschen der schreit, oder?“

„Oh Ratzepüh, denk doch mal nach. Den Traktor muss doch jemand gefahren haben, oder?“ „Ach so, da hab ich ja gar nicht dran gedacht.“

Bello wird immer aufgeregter und schnüffelt überall. „Da, seht! Da vorne steht ja ein Traktor. Dort auf dem alten Holzweg. Das ist der Traktor vom Bauern Huber.

Aber der Bauer kann es nicht sein, der um Hilfe ruft. Der war vorhin noch in der Küche und hat ein Wurstbrot gegessen und mir die Wurstpelle hingeworfen. Mmmm, war die lecker. Ich glaube, es war Schinkenwurst.“

„Red nicht so viel, Bello, wir müssen weitersuchen“, schimpft die kleine Maus.

Und Bello nimmt die Suche wieder auf. Hierhin und dahin. Im Gebüsch und hinter den großen Steinen sucht er, und unter den umgefallenen Baumstämmen auch.

Die Spur wird deutlicher. „Es ist die Spur von einem Mann, und der raucht Zigarre“, sagt Bello.

„Ha!“, schreit die kleinen Maus. „Das ist der Heiner, der Knecht vom Bauern Huber. Der raucht immer so komisches Zeug. Den kenn ich.“

„Ja, den kenn ich auch“, sagt Ratzepüh. „Der hat immer so einen Schlapphut auf mit einer Hühnerfeder dran.“

„Ruhe im Wald!“ ruft Bello. „Ich glaube, wir sind jetzt ganz nahe dran. Ich kann das deutlich riechen. Da vorne, da muss es sein. Und da hinten ist auch der alte Steinbruch. Vielleicht wollte der Heiner dorthin?“

„Da liegt ja sein Schlapphut“, sagt die kleine Maus. „Aber wo ist der Heiner?“

Alle sind ganz aufgeregt und suchen. „Hoppla! Hilfe!“, schreit plötzlich der Ratzepüh. Jetzt wäre ich fast in das tiefe Erdloch da gefallen.

Kommt mal her. Da unten liegt jemand, glaube ich.“ Tatsächlich, auf dem Boden des Erdlochs lag im vermoderten Laub ein Mann mit einer Latzhose und einem karierten Hemd. Er rührte sich nicht.

„Das ist der Heiner. Hallo, Heiner, komm hoch. Wir helfen dir da raus.“ Aber kein Mucks vom Heiner.

„Ist der schon tot?“, fragt Ratzepüh.
...

Leseprobe 2: Der Schwan

Im Frühjahr, wenn es wieder wärmer geworden ist, hoppelt unser Hase gerne zum Waldsee.

Am anderen Ende des Sees wächst nämlich seine Lieblingsspeise: süßer Klee!

Er kann es immer kaum erwarten, bis die Blättchen groß genug zum Abknabbern sind. Außerdem ist am See immer etwas los. Die Enten quaken mit den Fröschen um die Wette. Fische springen aus dem Wasser, Libellen sausen umher und manchmal, wenn man ganz still ist, kommt auch ein Reh zum Trinken ans Ufer.

Doch heute ist etwas anders. Auf dem Wasser schwimmt ganz langsam eine riesig große, weiße Ente.

Ratzepüh kann es gar nicht fassen. „Hallo, du große weiße Ente, wo kommst du denn her? Dich habe ich ja noch gar nie gesehen.“

„Ich bin ein Schwan“, sagt der Schwan, „die größte Ente im ganzen Land. Wir Schwäne sind nämlich Entenvögel, genauso wie die Gänse.“

„Ha“, sagt Ratzepüh, „die Gänse kenne ich, die schnattern den ganzen Tag wie bescheuert und wenn sie auf der Wiese herumlaufen und Gras abweiden, kackern sie alles voll, die alten Ferkel.“

Da lacht der Schwan: „So ist es. Bei den Gänsen ist das eben so. Wir Schwäne fressen meistens im Wasser, wir lieben die Wasserpflanzen und die Kräuter, die am Grund vom See wachsen, die sind ja sooo lecker und immer frisch gewaschen, da ist nie Sand und Dreck dran.“

„Wie praktisch“, sagt Ratzepüh. „Wenn ich meine Möhrchen aus dem Boden ziehe, muss ich die immer ganz sorgfältig saubermachen, sonst knirscht es beim Knabbern zwischen den Zähnen. Das hasse ich. Bäh, Pfui!“

„Und damit wir auf den Grund vom See kommen, haben wir einen so langen Hals. Damit kommen wir weiter runter als die Enten. Dort, wo es zu tief ist, geht das aber nicht mehr“, erklärt der Schwan.

„Wenn ich dich so ansehe, du Schwan, bist du ja ein ganz schön dicker Vogel. Wieso gehst du denn nicht unter und schwimmst oben auf dem Wasser wie ein Tischtennisball?
...

Der Schwan

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Das Kinderbuch "Ratzepüh" gibt es bei:

Buchhandlung Kohler
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07451 53880
Preis: 22,50 €

ISBN: 978-3-00-073911-8